Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha)
Überfamilie: Mäuseartige (Muridae)
Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)
Unterfamilie: Altweltmäuse (Murinae)
Gattung: Eigentliche Ratten ( Rattus)
Arten: Farbratte oder Hausratte
wissenschaftlicher Name: Rattus norvegicus domesticus
Aktivität: Wach- Schlafrythmus – 1,5 h bis 2,5 h
Gewicht: ca. 200 - 600 Gramm (bei den Männchen eher mehr Gewicht)
Alter: 2 - 3 Jahre
Länge / Größe: Körper = 22 - 26 cm / Schwanz = 18 – 22 cm
Raumtemperatur: 20 - 22 Grad
Empfohlene Gruppengröße:
3 - 4 Tiere, da Farbratten Rudeltiere sind
am Besten 4 Männchen oder Weibchen oder eine Gruppen aus Kastraten mit Weibchen.
Empfohlenes Mindestmaß für Gehege (besser größer):
für 3 Farbratten = Rudel empfiehlt der TVT = 100 x 50 x 100 cm bzw. 80 x 50 x 120 cm (LxBxH) als Turmbau (Eigener Vermerk: Gehege nur als Schlafplatz)
Unsere Empfehlung:
120 x 60 x 180 cm (LxBxH), für 3 Tiere + bei ständigem Auslauf
Empfohlene Einstreuhöhe: keine Mindesthöhe, da Ratten keinen Buddelbereich brauchen.
Tragezeit: ca. 21 Tage +/- 2 Tage
Jungtieranzahl: im Durchschnitt 8 – 14 Babies pro Wurf
Augen öffnen: ab ca. 14. Tag
Geschlechtsreife Männchen: ab ca. 36. Tag
Geschlechtsreife Weibchen: ab ca. 30. Tag
Zuchtreife: Frühstens mit 12 Wochen
Info:
Die Vorfahren der heutigen Farbratten kamen im 18. Jahrhundert aus Südostasien nach Europa. Als echte Ratten gibt es nur noch zwei Formen, die Hausratte (Rattus Rattus) und die Wanderratte (Rattus Norwegicus). Die Hausratte ist kleiner und vom Erscheinungsbild mit einer Hausmaus vergleichbar. Sie ist mittlerweile fast ausgerottet und daher unter Artenschutz gestellt.
Die Farbratte hat ihren Ursprung von den Wanderratten. Rattenfänger haben um das 19. Jahrhundert herum angefangen die Tiere und ihr Verhalten zu studieren. Sie merkten das die Ratten zahm wurden und haben angefangen sie als Haustiere zu verkaufen. Ab dem 20. Jahrhundert haben Zirkus Albinoratten mit auf Reisen genommen, da auch diese von der Zahmheit begeistert waren. Zur Laborratte wurde die Farbratte, da Forscher das zutrauliche Wesen zum forschen gut fanden.
Natürlicher Lebensraum:
Asien – Uralgebiet
Ursprünglich lebte die Ratte in unterirdischen Höhlen, Böschungen und in Ufer nähe.
Heute lebt sie in Menschennähe in Tunneln, alten Gewölben, Kellern und Kanalisationen.
Gruppengröße in der Natur und als Haustier:
Ratten leben als Rudeln von mehreren Tieren. In der Heimtierhaltung sollte man daher mindestens 3 Tiere zusammenhalten, jedoch können auch weitere Ratten durch Vergesellschaftung in die Gruppe integriert werden. Ratten sollten nie als Einzeltier gehalten werden und auch in Mensch kann das Rudel nicht ersetzen.
Haltung:
Die Farbratte sollte wie alle Nagetiere nicht als Kuscheltier gesehen werden, genauso ist der „Punk -Mythos“ mit einer Ratte auf der Schulter nicht artgerecht.
Ratten sind sehr soziale Tiere, die sich in ihrem Rudel von mindestens 3 Tieren, am besten sogar 4- 6 Tieren am wohlsten fühlen.
Der Käfig von Ratten sollte die Mindestmaße haben und über Ebenen mit Klettermöglichkeiten verfügen. Die Ebenen und Leitern sollten nicht aus Gittern bestehen, da diese auf Dauer für die Füße nicht gut sind.
Im Gegensatz zu anderen Nagern brauchen Ratten kein hohes Einstreu. Es reicht wenn die unterste Ebene mit feinen Hanf-, Mais- oder Leinenstreu bedeckt ist. Die restlichen Ebenen werden mit Zeitungspapier, Pappe und / oder Küchentüchern ausgelegt. Sand kann für die Toilette benutzt werden, Ratten buddeln ab und an auch gern darin.
Wichtig, Ratten sollten 1 mal wöchentlich gereinigt werden.
Laufräder sollten nicht angeboten werden, da kein Laufrad für den Körper einer Ratte gemacht ist. Diese sind eher schädlich.
Gehege Standort:
Die Unterbringung sollte an einem Zugluft freien Ort untergebracht werden und sollte nicht in unmittelbarer Nähe von Fenstern oder Heizkörpern stehen.
Die ideale Umgebungstemperatur liegt bei 18 – 22 ° C.
Ratten haben sehr empfindliche Lungen, auf den Genuss von Zigaretten und anderen Tabakwaren muss in den Räumen unbedingt verzichtet werden.
Besonderheiten bei Gehegereinigung:
Das gesamte Gehege muss mindestens 1 mal die Woche komplett gereinigt werden. Das gesamte Einstreu muss aus dem Gehege entfernt und die Etagen mit heißem Wasser abgewischt werden. Hängematten und Kuscheltücher und –röhren sollten auch 1 mal die Woche ausgetauscht und gewaschen werden.
Zubehör:
Die oberste Etage (keine Gitteretagen) eines Rattenkäfigs sollte sich idealer Weise auf einer Höhe von 1,50 Meter befinden, da Ratten sehr gerne Klettern und sich wohler fühlen, wenn sie Ihre Umgebung überblicken können.
Zur Käfigeinrichtung sollten z.B. Häuser, Hängematten, Leitern, Seile, Körbe, Brücken, Äste von Obstbäumen, Raschelkisten, Buddelkisten, Kuscheltücher und –Häuser zum Aufhängen, Röhren und Holzspielzeug, Wurzeln usw. Gehören.
Auslauf:
Die Farbratten brauchen täglichen, mehrstündigen Auslauf. Es empfiehlt sich, dafür einen Bereich abzusperren, wo auch ihr Käfig steht. So können Sie sich bei empfundener Gefahr schnell zurückziehen und man verhindert, dass sie an gefährliche Sachen ran kommen. Es dürfen im Auslauf z.B. keine stromführenden Kabel, Steckdosen und giftigen Zimmerpflanzen sein. Außerdem sollten in dem Bereich keine Ritzen und Löcher sein. Die Ratten könnten versuchen, da rein zu kommen. Außerdem sollte man sie nie ganz aus den Augen lassen.
Man sollte den Tieren beim Auslauf ein paar Verstecke sowie eine Wasserschale und Klettermöglichkeiten bieten. Damit den Tieren nicht langweilig wird, muss man ihnen immer unterschiedliche Beschäftigungen bieten.
Ernährung:
Farbratten sind Allesfresser, dies heißt aber nicht das man ihnen alles geben darf !
Die Ernährung der Farbratte besteht überwiegend aus Getreide, getrockneten Gemüse, Kräutern, tierischen Eiweiß, wenig Nüssen und Ölsaaten.
Heu ist für Ratten nicht zwingend wichtig.
1x täglich sollte Frischfutter angeboten werden, dies kann Gemüse ( z.B. Gurke, Tomate, Mais, Fenchel) sein. Obst kann auch geboten werden, z. B. Äpfel, Bananen, Birne oder Kiwi.
Farbschläge:
Farbratten machen ihrem Namen alle ehre. Es gibt sie in diversen Varianten wie z. B. Agouti, Albino, Chinchilla, Mink oder Siam.
Zuchtformen:
Durch die Nutzung der Farbratte als Labortier gibt es mittlerweile viele Varianten der Farbratte.
Zuchtvarianten die als Qualzuchten eingestuft werden:
Dumbo Ratten: Diese Form steht immer wieder in Diskussion, da der Schädel flacher ist, als bei normal stehenden Ohren. Die Ohren sitzen seitlich am Kopf, Ohren sind größer als bei Standardratten. Kann zur Verkrümmung der Wirbelsäule führen und soll Taubheit bzw. eingeschränktes Hören auslösen. Sie stehen bei uns unter Beobachtung!
Nacktratten: kaum bis gar kein Fell, teilweise keine Wimpern und Barthaare; Nackt-Mütter produzieren kaum Milch für das säugen
Patchwork Ratten: immer wieder Fellverlust gleichen Probleme wie bei Nacktratten
Rex Ratten: Fell, Wimpern und Barthaare sind gewellt / gelockt
Tailless / Manx: schwanzlose Ratten, keine Taille
Quarantäne:
“Neue” Ratten sollten die ersten 2 Wochen wegen Krankheitskeimen und Parasiten in einem anderen Zimmer in Quarantäne gehalten werden, wenn die Tiere nicht prophylaktisch behandelt werden.
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